Tengelmann-Betriebsrat kritisiert geplanten Verkauf an Edeka

Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub verliert den Rückhalt beim Betriebsrat für den geplanten Verkauf der Lebensmittelkette Kaiser’s Tengelmann an den Konkurrenten Edeka: "Die Behauptung Edekas, man wolle alle Arbeitsplätze übernehmen, erscheint uns fadenscheinig. Wir haben bisher dafür keinerlei verbindliche Garantie", sagte Manfred Schick, Betriebsratsvorsitzender der wichtigen Tengelmann-Region München und Oberbayern und Aufsichtsratsmitglied des Unternehmens, dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Tengelmann und Edeka haben für die vom Kartellamt untersagte Fusion eine Ministererlaubnis beantragt und dabei insbesondere mit der Sicherung der Arbeitsplätze argumentiert. Am kommenden Dienstag ist nach Informationen des "Handelsblatts" eine erste Anhörung der Beteiligten bei der Monopolkommission, an der neben Edeka und Tengelmann auch Vertreter von Rewe, der Gewerkschaft Verdi, des BDI und des Markenverbands teilnehmen.

"Wir fordern von einem Käufer die Sicherung der Beschäftigung, die Einhaltung der Tarifverträge, den Erhalt der Mitbestimmung, das heißt Schutz durch Betriebsräte, sowie den Verzicht auf eine Ausgliederung an selbstständige Kaufleute. Wir werden diese vier Forderungen gegenüber jedem möglichen Erwerber erheben. Edeka erfüllt sie bisher nicht", sagte Schick.

Unzufrieden zeigte sich der Arbeitnehmervertreter auch mit der Informationspolitik der Unternehmensleitung. "Uns wurde bisher die Einsichtnahme in den Kaufvertrag und auch in den Antrag auf Ministererlaubnis verwehrt", so Schick.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.06.2015

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