Terror-Experte: Anschlag in Deutschland kann nicht ausgeschlossen werden

Die islamistische Terror-Gefahr in Deutschland wird offenbar immer größer, erstmals warnte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) am Mittwoch vor konkreten Anschlagsplänen für Ende November.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Auch Terror-Experte Rolf Tophoven warnt gegenüber der Onlineausgabe der "Bild"-Zeitung.: "Die Hinweise der Nachrichtendienste haben sich verdichtet: Ein Anschlag in Deutschland kann erstmals nicht mehr ausgeschlossen werden." Als konkrete Anschlagsziele nennt Tophoven neuralgische Punkte der öffentlichen Infrastruktur: "Al-Qaida setzt immer auf maximalen Schaden der zivilen Bevölkerung und mediale Wirkung: Also sind besonders Flughäfen, Bahnhöfe und Massenansammlungen wie Weihnachtsmärkte und Sportveranstaltungen gefährdet." Zudem seien symbolträchtige Orte wie "Wirtschafts- und Finanzzentren, zum Beispiel das Bankenviertel in Frankfurt, Ziel der islamistischen Terroristen", so Tophoven.

Der Experte schätzt die Terror-Gefahr nach der heutigen Warnung des Bundesinnenministers deshalb im Moment besonders hoch ein: "Auf einer Skala von 1 (keine Gefahr) bis 10 (akute Anschlagsgefahr) liegen wir inzwischen bei der Stufe 8." Der Sicherheits-Experte sieht in unentdeckten Terror-Zellen die Hauptgefahr für Deutschland: "Gefährlich für unsere Sicherheit sind vor allem Kleingruppen und Einzeltäter, die nicht auf dem Radar der Sicherheitsbehörden gelandet sind und hier völlig unentdeckt operieren können." Aus diesem Grund seien die Nachrichtendienste derzeit auch besonders nervös, so Tophoven weiter: "Die Sicherheitsbehörden sind aufgeschreckt, machen seit Wochen Überstunden und eine Sitzung jagt die andere. Sie haben Angst, ein mögliches Netzwerk von Schläfern übersehen zu haben."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.11.2010

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