Thüringens Links-Fraktionschef Ramelow fordert Partei zur Ruhe auf

Thüringens Linksfraktionschef Bodo Ramelow hat die Linkspartei angesichts der jüngsten Streitigkeiten zur Ruhe aufgefordert.

Erfurt (dts Nachrichtenagentur) - "Ich halte jede weitere Debatte im öffentlichen Raum für deplatziert", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). Sein persönliches "Fastengelübde" laute im Übrigen: "Keine Kritik an der Führung bis Ostern." Als gläubiger Christ halte er sich daran.

Der geschäftsführende Parteivorstand kommt heute in Berlin zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, um die Wogen zu glätten. Zuletzt hatte Schatzmeister Raju Sharma den Parteivorsitzenden Klaus Ernst scharf angegriffen, weil dieser seine Kritiker aufs Korn genommen hatte. "Er soll sich konkret äußern oder die Klappe halten", erklärte Sharma und wurde deswegen von der stellvertretenden Vorsitzenden Sahra Wagenknecht zum Rücktritt aufgefordert.

Aus Parteikreisen heißt es nun, solle Sharma gehen müssen, komme "das ganze Personaltableau ins Rutschen". Dann seien auch die Vorsitzenden Gesine Lötzsch und Klaus Ernst nicht mehr zu halten. Ein in diesem Fall notwendig werdender Sonderparteitag bringe zudem für alle Beteiligten "ein zu hohes Risiko" mit sich, da niemand wisse, wie er ausgehe.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.04.2011

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