ThyssenKrupp verhandelt mit neuem Investor über Blohm + Voss-Verkauf

Offenbar politische Ursachen hat der geplatzte Verkauf des zivilen Teils der Hamburger Werft Blohm + Voss an die arabische Schiffbaugruppe Abu Dhabi Mar.

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - Offiziell hatte es beim Blohm + Voss-Mutter-Konzern ThyssenKrupp Marine Systems geheißen, geschwundene "kommerzielle Anreize" seien ausschlaggebend für das Scheitern des Deals gewesen, berichtet der "Spiegel". Beide Parteien verhandelten seit Herbst 2009. Doch vor allem die revolutionären Umbrüche in der arabischen Welt hätten Abu Dhabi Mar davon abgehalten, den Schiffsneubau, das Reparaturgeschäft und eine Maschinenbausparte mehrheitlich zu übernehmen, heißt es bei ThyssenKrupp.

"Bei der aktuellen politischen Lage wird kein Scheich sein Geld in millionenschwere Mega-Yachten investieren", so ein Manager. Blohm + Voss baute unter anderem die Yachten "Lady Moura" des saudi-arabischen Milliardärs Nassr al-Raschid und die "Eclipse" des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch. Die Werft macht einen Umsatz von rund 476 Millionen Euro und beschäftigt 1440 Mitarbeiter.

Obwohl das Unternehmen in den ersten beiden Quartalen des laufenden Geschäftsjahrs schwarze Zahlen schrieb, gilt das Yachtgeschäft als schwierig. Bei der "Eclipse" soll Blohm + Voss Verluste in dreistelliger Millionenhöhe gemacht haben. Auch das dürfte Abu Dhabi Mar letztlich von einem Kauf abgehalten haben.

Inzwischen habe sich jedoch ein neuer ausländischer Investor bei ThyssenKrupp gemeldet und Interesse an Blohm + Voss bekundet.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.07.2011

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