Tillich verurteilt fremdenfeindliche Vorfälle in Sachsen

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat die jüngsten fremdenfeindlichen Vorfälle in seinem Bundesland mit drastischen Worten verurteilt: "Das sind keine Menschen, die sowas tun. Das sind Verbrecher", sagte der amtierende Bundesratspräsident den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Widerlich und abscheulich ist das." Die Vorfälle von Clausnitz und die Dinge, die sich in der Nacht zum Sonntag in Bautzen beim Brand in einer zukünftigen Asylbewerberunterkunft abgespielt hätten, seien "erschreckend und schockierend zugleich", so Tillich.

Die Vorfälle "besudeln das, was die Menschen an Mut in der friedlichen Revolution aufgebracht haben und den Fleiß beim Wiederaufbau Sachsens". Der Regierungschef kündigte an, die Strafverfolgungsbehörden würden konsequent ermitteln und jeden Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. In Clausnitz hatten am Donnerstag rund 100 Menschen einen Bus mit Flüchtlingen blockiert.

Erst nach mehreren Stunden konnten die Flüchtlinge in die Unterkunft gebracht werden. Am Freitag war dann ein Video aufgetaucht, das Kritik am Vorgehen der Polizei ausgelöst hatte. In Bautzen war in der Nacht zum Sonntag im Dachstuhl einer geplanten Unterkunft für Flüchtlinge ein Feuer ausgebrochen.

Laut Polizei hielten sich während der Löscharbeiten Anwohner und mehrere teils alkoholisierte Schaulustige in der Nähe des Gebäudes auf, einige hätten das Brandgeschehen mit abfälligen Bemerkungen oder unverhohlener Freude kommentiert. Drei Bautzener sollen die Löscharbeiten massiv behindert haben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.02.2016

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