Timoschenko-Tochter fordert Merkel zur weiteren Unterstützung auf

Die Tochter der inhaftierten ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur weiteren Unterstützung ihrer Mutter aufgefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Merkel solle in ihren Bemühungen um verbesserte Bedingungen für die Oppositionsführerin nicht nachlassen, sagte Eugenia Timoschenko dem "Westfalen-Blatt" (Dienstagausgabe). "Frau Merkel danke ich für alles, was sie bisher getan hat. Ich bitte sie, den Druck weiter hoch zu halten, weil das ukrainische Volk alleine dazu nicht in der Lage ist. Es ist sehr gefährlich, ohne Freunde dazustehen", sagte die Tochter. Am 18. Tag ihres Hungerstreiks sei ihre Mutter zwar "körperlich geschwächt, aber stark im Willen". Der Zugang zu ihr sei zeitweise sehr schwierig.

"Als ihre Verteidigerin kann ich sie an sich ständig sehen, ohne Begrenzung. In Wirklichkeit bin ich aber der Willkür ihrer Wärter ausgeliefert. Die Gefängnisverwaltung ist sehr wankelmütig, mal erlauben sie mir den Zugang, mal ist es unmöglich."

In Bezug auf die Fußball-Europameisterschaft sagte Eugenia Timoschenko, die Regierung um Präsident Viktor Janukowitsch habe es in der Hand, ob das Turnier noch zu einem Fest des Sports werden könne. Timoschenko hatte sich am Montag in Berlin unter anderem mit Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) getroffen. Zu einem zunächst beabsichtigten Treffen mit der Kanzlerin war es hingegen nicht gekommen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.05.2012

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