Tod Bin Ladens belastet Beziehungen zwischen Pakistan und USA

Nach dem Tod von Al Kaida-Chef Osama bin Laden verhärten sich die Fronten zwischen Pakistan und den USA zunehmend.

Washington/Islamabad (dts Nachrichtenagentur) - Zunächst hatte US-Präsident Barack Obama im Gespräch mit dem Fernsehsender CBS die Vermutung geäußert, dass es in Pakistan ein "Unterstützer-Netzwerk" für bin Laden gebe. Die pakistanische Führung müsste nun untersuchen, ob die möglichen Helfer auch aus dem Umkreis der Regierung kamen, so Obama weiter. Der pakistanische Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani hat die Vorwürfe, Behörden seines Landes hätten den Al-Kaida-Chef unterstützt, am Montag zurückgewiesen.

In einer Rede vor dem pakistanischen Parlament bestärkte er, dass sein Land dem Terroristenführer keinen Unterschlupf gewährt habe, räumte jedoch ein Versagen bei der Aufspürung bin Ladens ein. Es sei jedoch "nicht nur unser eigenes Versagen, sondern das Versagen aller Geheimdienste dieser Welt." Den Einsatz zur Tötung des Al Kaida-Chefs wertete Gilani zudem kritisch, wobei er besonders die fehlende Einbindung Pakistans bemängelte.

Er warnte, dass ein einseitiges Vorgehen, wie das der US-Soldaten, "ernsthafte Konsequenzen" für das ohnehin belastete Verhältnis zu den USA haben könne. US-Regierungssprecher Jay Carney wies die Kritik zurück und verkündete zudem, dass die USA sich nicht für den Einsatz entschuldigen würde. Präsident Obama sei von dem "Recht" und der "Notwendigkeit" des US-Spezialeinsatzes überzeugt gewesen, so Carney.

Der Anführer der international agierenden Terrororganisation Al Kaida, Osama bin Laden, war vor über einer Woche von US-Elitesoldaten in seinem Versteck in der pakistanischen Stadt Abbottabad getötet worden. Die pakistanische Regierung war im Vorfeld nicht informiert worden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.05.2011

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