Toyota-Chef verteidigt Rückrufaktionen

Toyota-Chef Akio Toyoda sieht in Rückrufaktionen von Autokonzernen nichts Schlechtes.

Tokio (dts Nachrichtenagentur) - "Das Auto wird dadurch zu einem besseren Produkt; der Kunde kann besser, sicherer und länger damit fahren. Schade, dass Rückrufe immer nur negativ gesehen werden", sagte Toyoda in einem Interview mit dem Magazin "Stern". Der Urenkel des Toyota-Gründers Sakichi Toyoda, der selber noch mit 0,13 Prozent am zur Zeit größten Autohersteller der Welt beteiligt ist, sieht den Angriff des Volkswagen-Konzerns auf diese Position gelassen: "Wir wollen gute Autos bauen. Dadurch verdienen wir Geld, das wieder investiert wird." Dadurch trage man zum Allgemeinwohl bei. "Nummer eins zu sein, ist nicht das Ziel. Es ist eventuell ein Ergebnis dieser Anstrengungen." Die Konkurrenz aus Deutschland macht dem Manager keine Angst: "Wir sind froh, dass in Europa so viele tolle Fahrzeuge hergestellt werden, die wir dann als Vorbild nehmen können." Toyoda erinnert sich in dem Gespräch auch an die Pannenserie, die der Konzern in den vergangenen Jahren durchstehen musste.

Modelle der Marke in den USA beschleunigten angeblich ungewollt. Es kam zu tödlichen Unfällen. Toyoda wurde vor einem Ausschuss des US-Parlaments hart attackiert.

"Mir lag am meisten am Herzen, Mitarbeiter und Kunden von Toyota zu schützen. Notfalls hätte ich dafür auf meine jetzige Position verzichtet. Ich war darauf vorbereitet zurückzutreten." Obwohl sich die Beschleunigungs-Vorwürfe der Kunden später als falsch herausgestellt haben, sieht Toyoda sein eigenes Unternehmen in der Pflicht: "Wir werden niemals die Schuld den Fahrern unserer Autos geben, egal, wie sie fahren. Wir müssen Autos bauen, mit denen jeder klar kommt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.10.2011

Zur Startseite