Tröglitz: Neue Drohungen gegen Familie des Ex-Bürgermeisters

Nach dem Brandanschlag auf eine geplante Asylbewerberunterkunft in Tröglitz (Sachsen-Anhalt) hat die Familie des früheren Bürgermeisters Markus Nierth (parteilos) neue Drohungen von mutmaßlichen Rechtsextremisten erhalten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Einschüchterungsversuche seien per E-Mail eingegangen, sagte die Frau des ehemaligen Kommunalpolitikers, Susanna Nierth, der "Welt". "Wir mussten davon ausgehen und hatten auch damit gerechnet, dass wir jetzt neue Drohungen erhalten", sagte sie. "Wir haben das geahnt, weil wir für Karsamstag die Demonstration nach dem Brandanschlag in Tröglitz organisiert hatten."

An der Kundgebung für Toleranz am späten Samstagnachmittag hatten sich am Karsamstag rund 300 Menschen beteiligt, unter ihnen Ministerpräsident Reiner Haseloff, Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht und der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich (alle CDU). Susanna Nierth sagte, sie habe die neuen Drohnachrichten, die sich gegen ihre Familie richteten, wie mit der Polizei besprochen direkt an das Landeskriminalamt (LKA) weitergeleitet. Landesinnenminister Stahlknecht kündigte am Montag an, dass der Polizeischutz für den Ex-Bürgermeister und seine Familie erhöht werde.

Nierth und seine Frau haben sieben Kinder. Susanna Nierth sagte, dass die Familie nun rund um die Uhr von der Polizei bewacht werde. "Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Polizei" sagte sie.

Die Beamten "machen eine sehr gute Arbeit. Wir fühlen uns gut betreut."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.04.2015

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