Transplantationsexperte sieht Zielkonflikt zwischen Patientenverfügungen und Organspendebereitschaft

Deutschlands oberster Transplantationskoordinator macht die steigende Zahl von Patientenverfügungen für den drastischen Rückgang gespendeter Organe mitverantwortlich.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ärzte erzählen mir, dass sie, sobald sie eine Patientenverfügung sehen, die Angehörigen gar nicht mehr um die Erlaubnis zur Organentnahme fragen", sagte der medizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation, Günter Kirste, dem Nachrichtenmagazin "Focus". In Verfügungen werden häufig Maßnahmen wie Beatmung ausgeschlossen. Diese wären aber notwendig, um Herz, Lunge und andere Körperteile transplantierbar zu halten.

In den ersten neun Monaten diese Jahres wurden in Deutschland 902 verstorbenen Patienten Organe zur Verpflanzung entnommen. Im Vorjahreszeitraum waren es 961 Patienten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.10.2011

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