Transplantationsskandal: SPD kritisiert Bundesärztekammer

Im Organspendenskandal von Göttingen und Regensburg geraten nun auch die Bundesärztekammer (BÄK) und die bayerische Landesärztekammer unter Druck.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die SPD warf beiden am Wochenende vor, ihre eigenen Instrumente nicht ausreichend genutzt zu haben. "Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery sitzt selbst im Glashaus und sollte daher mit seiner Kritik an der Politik nicht überziehen", sagte der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). BÄK und Landeskammer hätten, wenn sie es wirklich gewollt hätten, sicher erreichen können, dass der beschuldigte Oberarzt seine Aktivitäten zur Erschleichung von Organspenden nicht hätte fortsetzen können.

"Es ist zwar nicht so einfach, einem Arzt die Approbation zu entziehen. Angesichts der Schwere der Vorwürfe wäre die zuständige Landesbehörde einer entsprechenden Forderung aber wohl gefolgt". Zugleich bestätigte er die Kritik Montgomerys am bayerischen Wissenschaftsministerium.

"Ich habe den Bericht der Ärztekammer an das Ministerium gelesen. Die Vorwürfe waren für solche Berichte fast ungewöhnlich klar formuliert und so schwerwiegend, dass beim Ministerium alle Alarmglocken hätten schrillen müssen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.08.2012

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