Trichet: Inflationsgefahr durch steigende Rohstoffpreise

Der Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, zeigte sich in einem Interview besorgt über die steigenden Rohstoffpreise und die daraus resultierenden Inflationsgefahren.

Frankfurt (dts Nachrichtenagentur) - "Wir müssen aufpassen, dass wir einen Zweitrunden-Effekt vermeiden", sagte Trichet. Als Zweitrunden-Effekt bezeichnet man Preiserhöhungen als Reaktion auf vorherige Preissteigerungen. In den vergangen Wochen stieg besonders der Preis für Rohöl.

So schätzt die US-Großbank Goldman Sachs, dass der Barrel-Preis von derzeit knapp 90 US-Dollar im Laufe des Jahres auf 105 US-Dollar ansteigen könnte. Weiterhin haben sich auch viele andere Rohstoffe teils deutlich verteuert. So hat sich der Preis für Kupfer in den vergangenen zwei Jahren verdreifacht, Weizen verteuerte sich innerhalb eines Jahres um 40 Prozent.

Als Reaktion auf die Inflationsgefahren schloss der Chef der EZB eine Zinserhöhung nicht aus. Die momentanen Zinsen in Höhe von einem Prozent könnten nach Ansicht verschiedener Experten gegen Ende des Jahres erhöht werden. Eine Erhöhung der Leitzinsen geht mit einer konjunkturellen Abkühlung einher.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.01.2011

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