Trichet will Ende der Käufe bei Staatsanleihen

Jean-Claude Trichet, der Präsident der Europäischen Zentralbank, kündigt ein mögliches Ende der umstrittenen Käufe von Staatsanleihen an.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - "Wir werden das nicht für immer tun. Diese Maßnahme ist, wie alle unsere Sondermaßnahmen, temporär", sagte er dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Bei der Entscheidung des EZB-Rats im Mai 2010 hatte unter anderem Bundesbankchef Axel Weber dagegen gestimmt.

"Wir mussten damals eine notwendige Entscheidung treffen", rechtfertigt sich Trichet. Nun hofft er darauf, dass die Entscheidungen der Staats- und Regierungschefs der EU für genügend Stabilität im Euro-Raum sorgen. Beim EU-Gipfel am Freitag warb er dafür, die Ausleihkapazität der European Financial Stability Facility von 250 auf 440 Milliarden Euro anzuheben.

Die EZB kann sich auch vorstellen, den Schuldnerländern weit entgegen zu kommen, wenn sie ihre Sparprogramme durchziehen. Die Zinsen könnten gesenkt, die Unterstützungsprogramme verlängert und die Laufzeit auch bestehender Kredite verlängert werden. Die Ankündigung einer Zinserhöhung vor zehn Tagen rechtfertigt Trichet so: "Preisstabilität ist gemäß dem EU-Vertrag unser vorrangiger Auftrag. Und auch das, was die Bürgerinnen und Bürger Europas dringend von uns erwarten", sagte er dem "Spiegel".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.03.2011

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