Troika erhöht Druck auf Athen

Der Druck auf die Athener Regierung steigt, sich schnell mit der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) über die Umsetzung von Reformen zu einigen: Das gilt als Voraussetzung für weitere Hilfen, wenn das bisherige Rettungsprogramm Ende des Jahres ausläuft.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Die Troika drohe den Griechen den Geldhahn zuzudrehen, wenn es in diesem Jahr keine Einigung mehr gebe, berichtet das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise. Die griechischen Banken würden dann kaum mehr Liquidität von der EZB erhalten. Hintergrund der Drohung: Die Bonität der griechischen Staatsanleihen ist eigentlich zu schlecht, um von Banken bei der EZB als Sicherheit hinterlegt zu werden, schreibt die Zeitung.

Allerdings macht die Zentralbank seit Jahren eine Ausnahme, da Griechenland unter dem Euro-Rettungsschirm ist. Sollte das jetzige Programm wegen des Streits zwischen Troika und Athen auslaufen, ohne dass eine Anschlusshilfe vereinbart wird, wäre die Grundlage für die EZB-Sonderbehandlung entzogen. Für die griechischen Banken soll es um Liquidität in Höhe von rund 40 Milliarden Euro gehen, berichtet das "Handelsblatt".

Griechenland soll demnach nach dem Auslaufen des bisherigen Hilfsprogramms eine vorsorgliche Kreditlinie vom Rettungsfonds ESM über circa zehn Milliarden Euro erhalten. Ob die Einigung bis zur Sitzung der Euro-Finanzminister am Montag gelinge, werde allerdings immer fraglicher, sagten EU-Diplomaten in Brüssel. Aufgrund der festgefahrenen Gespräche zwischen Troika und Athen könnte nun zunächst das laufende Hilfsprogramm verlängert werden, berichtet die Zeitung weiter.

Diese Lösung werde immer wahrscheinlicher, hieß es demnach. Auch bei einer Verlängerung des laufenden Rettungsprogramms könnte die EZB den griechischen Banken weiter Liquidität im bisherigen Umfang zur Verfügung stellen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.12.2014

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