UBS-Spekulationsskandal: Anklage gegen Investmentbanker erhoben

Im Betrugsskandal bei der Schweizer Großbank UBS hat die britische Polizei am Freitag Anklage gegen den Investmentbanker Kweku A. wegen des Verdachts auf Betrug erhoben.

London (dts Nachrichtenagentur) - Der 31-Jährige soll dem Finanzinstitut durch Fehlspekulationen einen Verlust von rund zwei Milliarden US-Dollar beschert haben. Der Angeklagte muss zunächst bis zum 22. September in Polizeihaft bleiben, dann es soll es eine weitere Anhörung vor Gericht geben. Der Banker war am Donnerstag in London festgenommen worden.

Unterdessen berichtet die BBC, dass die UBS erst nach einer Selbstanzeige des 31-Jährigen dessen Handelspositionen untersucht und anschließend die britische Finanzaufsicht und die Polizei informiert habe. Laut UBS sollen von den Fehlspekulationen keine Kunden betroffen sein. Die Verluste waren am Mittwoch entdeckt worden.

Die Schweizer Großbank schließt nicht aus, dass sie durch den Betrug im dritten Quartal in die roten Zahlen rutscht. Der Fall bei der Schweizer Bank ähnelt dem Betrug bei der französischen Großbank Société Générale aus dem Jahr 2008. Der verantwortliche Börsenhändler Jérôme Kerviel hatte dem Geldhaus damals mit illegalen Geschäften einen Verlust von knapp fünf Milliarden Euro beschert. Er wurde dafür im Jahr 2010 zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.09.2011

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