UN-Flüchtlingskommissar lobt Deutschlands Engagement für syrische Flüchtlinge

UN-Flüchtlingskommissar António Guterres hat die europäischen Staaten aufgefordert, unbegrenzt syrische Flüchtlinge aufzunehmen.

New York (dts Nachrichtenagentur) - Er sagte der "Welt", Europa solle die Last der Flüchtlinge gemeinsam mit den Nachbarn Syriens schultern und alle, die kommen wollen, willkommen heißen. Gleichzeitig lobte er das deutsche Engagement. Mit seinem Aufnahmeprogramm für 5.000 Syrer liefere Deutschland ein wichtiges Beispiel.

Er hoffe, dass mehr Staaten mit ähnlichen Entscheidungen den Menschen helfen, vor der Gewalt zu fliehen, sagte der UN-Flüchtlingskommissar. Deutschland hat seit Beginn des Krieges im März 2011 etwa 15.500 syrische Asylbewerber aufgenommen und wird weitere 5.000 Flüchtlinge im Rahmen eines UN-Kontingentprogramms aufnehmen. Das erste Charterflugzeug mit 110 dieser Flüchtlinge wird am Mittwoch in Hannover landen.

Guterres wies darauf hin, dass die Nachbarn Syriens wegen der Flüchtlingsströme gesellschaftlich und wirtschaftlich unter extremem Druck stünden, es gebe Städte in denen syrische Flüchtlinge die Mehrheit stellten. In Europa haben seit Beginn des Krieges im März 2011 etwa 45.000 syrische Staatsbürger Asylanträge in Europa gestellt. Davon entfallen ein Drittel alleine auf Deutschland (15.500), ein weiteres Drittel auf Schweden (14.700) und auf alle restlichen EU-Staaten die übrigen 15.000 Asylbewerber.

Die Bundesländer sind sich einig, über das 5.000er Kontingent hinaus, syrische Flüchtlinge die Verwandte in Deutschland haben, aufzunehmen. Baden-Württemberg möchte 500, Nordrhein-Westfalen 1.000 zusätzliche Syrer aufnehmen, die anderen Länder haben bisher keine Zahlen genannt. Frankreich und Großbritannien haben jeweils etwa 2000 Syrer aufgenommen.

Schweden hat als bisher einziges europäische Land verkündet, auf unbestimmte Zeit allen Asylanträgen von syrischen Flüchtlingen stattzugeben. Bisher haben in Europa neben Deutschland und Schweden nur die Österreicher und Schweizer angekündigt, Flüchtlingskontingente aufzunehmen. Die beiden Staaten wollen jeweils 500 Syrer ins Land lassen, sagte Uwe Telöken vom UNHCR, dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen, der "Welt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.09.2013

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