UN-Klimabericht: Meeresspiegel steigt schneller als bisher gedacht

Der Weltklimarat IPCC der Vereinten Nationen (UN) warnt in seinem neuen Sachstandsbericht vor einem schnelleren Anstieg der Meeresspiegel.

Stockholm (dts Nachrichtenagentur) - Bis zum Jahr 2100 drohten die Meeresspiegel je nach Szenario um 26 bis 82 Zentimeter anzusteigen, heißt es in einer Kurzfassung des Berichts, die am Freitag in Stockholm vorgestellt wurde. Der prognostizierte Anstieg ist damit um gut ein Drittel höher als im vorherigen Klimabericht, der im Jahr 2007 veröffentlicht wurde. In diesem hatte der IPCC noch einen Anstieg der Meeresspiegel zwischen 18 und 59 Zentimetern prognostiziert.

Zwar sei die globale Durchschnittstemperatur in Bodennähe in den vergangenen 15 Jahren nicht weiter gestiegen. Allerdings gehe der Klimawandel trotz dieser Pause weiter, wie der IPCC betonte. So würden von wenigen Ausnahmen abgesehen alle vermessenen Gletscher schrumpfen.

Der IPCC ist sich zudem zu 95 Prozent sicher, dass der weltweite Temperaturanstieg hauptsächlich vom Menschen verursacht wird. Der neue Sachstandsbericht ruft auch Kritiker auf den Plan: Laut Bob Carter, leitender wissenschaftlicher Berater der International Climate Science Coalition, sollte dem neuen IPCC-Bericht "niemand trauen". "In der Geschichte des IPCC gibt es eine Reihe von Verfehlungen, wozu sogar das Umschreiben von Empfehlungen wissenschaftlicher Experten gehört, damit diese besser zu den schwarzseherischen Vorstellungen teilnehmender Regierungen passen", sagte Carter am Freitag.

Die UN-Klimachefin Christiana Figueres hatte am gestrigen Donnerstag in New York gesagt, dass der neue Klimabericht "ein Weckruf sein" werde. "Es geht schneller als wir dachten und die Effekte sind stärker als wir dachten", so die UN-Klimachefin. Skeptiker, die einen Klimawandel bestreiten, würden "gerade eine Schlacht verlieren", sagte Figueres.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.09.2013

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