UN-Menschenrechtskommissarin fordert detaillierte Angaben zur Tötung von Bin Laden

Die UN-Hochkommissarin Navi Pillay hat angekündigt, die Umstände der US-Kommandoaktion gegen Osama Bin Laden untersuchen zu wollen.

Genf (dts Nachrichtenagentur) - "Dies war eine komplexe Operation und es wäre sehr hilfreich, wenn wir exakte Fakten über seine Tötung hätten", erklärte die Diplomatin. "Die Vereinten Nationen haben immer wieder betont, dass auch Anti-Terrormaßnahmen internationales Recht beachten müssen." Sie räumte allerdings auch ein, dass eine Verhaftung Bin Ladens vermutlich schwierig geworden wäre.

Das Weiße Haus hatte am Dienstag detailliertere Angaben zum Ablauf der Operation gegen Bin Laden gemacht. Wie Präsidenten-Sprecher Jay Carney bekannt gab, kam es bei dem Sturm des Verstecks von Bin Laden zu einem Schusswechsel zwischen den US-Soldaten und bewaffneten Bewachern des Al-Kaida-Gründers. Anschließend hätten die Soldaten Bin Laden und seine Frau im Obergeschoss des Hauses angetroffen.

Bin Laden selbst sei unbewaffnet gewesen, habe aber dennoch Widerstand geleistet und sei deshalb erschossen worden. "Um Widerstand zu leisten, braucht man keine Schusswaffe", so Carney. Am Vortag hatten US-Regierungsbeamte noch angedeutet, Bin Laden selbst habe bewaffneten Widerstand geleistet.

US-Justizminister Eric Holder kam unterdessen zu der Einschätzung, die Operation sei "rechtmäßig, legitim und angemessen" gewesen. Die US-Bevölkerung scheint ebenfalls mit der Operation einverstanden zu sein. Laut einer Umfrage der Zeitung "USA Today" zeigten sich 93 Prozent der US-Amerikaner einverstanden mit dem Militäreinsatz.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.05.2011

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