UNHCR sieht positive Elemente in Seehofers Masterplan

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR sieht positive Elemente im sogenannten "Masterplan Migration" von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Am Plan ist nicht alles falsch, auch wenn mir der Ansatz zu stark von Kontrolle, Ordnung und Sicherheit geprägt ist", sagte der deutsche UNHCR-Vertreter Dominik Bartsch dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagausgaben). "Aber er sieht zum Beispiel verbesserte Leistungen des Staates bei der Integration Geflüchteter im Sinne der Balance von fordern und fördern vor", sagte Bartsch. Dafür werde seine Organisation ihre Erfahrungen der Bundesregierung anbieten.

Seehofers Plan vernachlässige jedoch, dass auch Schutzsuchende Bedürfnisse hätten. "Der Plan gleicht ein bisschen einer Verwaltungsvorschrift, um einen Fluss ankommender Menschen zu kontrollieren. Diese Menschen haben jedoch auch Anliegen. Ein Masterplan Migration müsste das eigentlich berücksichtigen", sagte Bartsch dem RND. Der UNHCR-Vertreter wünscht sich, dass wieder mehr Sachlichkeit in die deutsche Flüchtlingsdebatte einzieht "Die Schärfe der Debatte macht uns Sorgen, weil sie suggeriert, dass Flüchtlinge Teil der Probleme sind, die Deutschland vielleicht an anderen Stellen hat. Für unsere Arbeit, den Flüchtlingsschutz, ist das ein gefährlicher Trend."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.07.2018

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