US-Außenministerin Clinton: Gaddafi will so viele Menschen wie möglich töten

Die Außenministerin der USA, Hillary Clinton, hat am Mittwoch die Ansicht geäußert, dass der libysche Diktator Muammar al-Gaddafi offenbar "die Uhr zurückdrehen will" und bestrebt ist, so viele seiner Landsleute wie möglich zu töten.

Tripolis/Kairo (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit dem britischen Sender BBC in Kairo, sagte sie weiterhin, dass eine Strategie in der Region unabhängig von der Entscheidung des UN-Sicherheitsrates, die arabischen Staaten einbinden müsse. Unterdessen geht die Offensive der Gaddafi-treuen Truppen gegen die Rebellen weiter. Laut dem ehemaligen Innenminister Abdulfattah Younis, welcher sich den Rebellen angeschlossen hat, haben die diese bei den Kämpfen um die Stadt Adschdabiya Dutzende Soldaten getötet und mehrere Gefangene gemacht.

Allerdings verkündete Gaddafi im Fernsehen, dass die Stadt in der Hand seiner Truppen sei, was Journalisten bestätigen konnten. Die Stadt Adschdabiya ist strategisch bedeutsam, da von ihr aus je eine Straße zur Oppositionshochburg Bengasi und eine andere nach Tobruk führt, was es den Soldaten ermöglichen würde, die Opposition in die Zange zu nehmen. 200 Kilometer östlich von Tripolis hat das Militär die Stadt Misurata von drei Seiten eingeschlossen.

Die Stadt wurde durch Panzer und mit Artillerie beschossen, konnte aber offenbar bisher nicht eingenommen werden. Fünf Menschen sollen bei den Kämpfen getötet worden sein. Berichten der Rebellen zufolge soll sich ihnen eine Armeeeinheit in Tobruk ergeben haben, welche den Auftrag hatte, die libysch-ägyptische Grenze unter ihre Kontrolle zu bekommen.

In Libyen gibt es seit Wochen einen blutigen Bürgerkrieg. Die Unruhen begannen als Protestbewegung gegen Gaddafi und eskalierten nachdem es den Rebellen gelungen war, weite Teile des Osten des Landes unter ihre Kontrolle zu bekommen und der Machthaber zum Gegenschlag ausholte.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.03.2011

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