US-Autor Rifkin empfiehlt Deutschland als Wirtschaftsmodell

Der amerikanische Erfolgsautor Jeremy Rifkin hat Deutschland als Modell für wirtschaftlichen Wandel empfohlen.

New York/Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Gastkommentar für das "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) rät Rifkin den Europäern, den Schuldenabbau mit einer Perspektive für neues Wachstum zu verbinden. Denn die verbesserte Aufsicht über die Finanzmärkte und die unmittelbare Stabilisierung der Eurozone würden nicht reichen, um die Zukunft der EU zu sichern: "Schuldenabbau und Fiskalreformen allein können die Wirtschaft nicht beleben" schreibt Rifkin. Der Leiter der Foundation on Economic Trends schreibt im "Handelsblatt", in Deutschland spüre man "einen frischen Wind wirtschaftlichen Wandels, während andere Länder sich panisch vor einer neuen Rezession fürchten".

Die Bundesregierung erprobe zusammen mit sechs Versuchsregionen die Einführung eines "Energie-Internets", das es später Tausenden Unternehmen und Millionen Haushalten ermöglichen soll, zu Erzeugern zu werden, Energie in Form von Wasserstoff zu speichern und über ein intelligentes Netz zu teilen, "so wie wir heute bereits Informationen online austauschen." Daran knüpft Rifkin seine Überlegungen für eine Wachstumsperspektive für die ganze EU: "Wenn es der Bundesrepublik gelänge, dieses neue Modell der Industrie auf die EU und deren Partnerregionen in Nordafrika und im Mittelmeerraum zu übertragen, würde die europäische Integration einen großen Schritt vorankommen." Die Chance sei sehr groß, da die EU verbunden mit den Regionen im Mittelmeerraum und Nordafrika der größte und reichste Markt der Welt werden könne.

"Der Schlüssel dafür wird die gemeinsame Schaffung einer "grünen" Infrastruktur sein, die nicht nur ein Stromnetz umfasst, sondern auch die damit verbundene Kommunikationstechnologie und die Verkehrsverbindungen. Auf diese Art könnte die Politische Union Europas Form annehmen." urteilt Rifkin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.11.2011

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