US-Botschafter Murphy geht mit Kritikern an Bin-Laden-Tötung hart ins Gericht

Der Botschafter der USA in Deutschland, Philip D. Murphy, geht mit den Kritikern der Tötung Osama Bin Ladens durch ein US-Spezialkommando hart ins Gericht.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag" schreibt Murphy: "Diejenigen, die die Vereinigten Staaten für das Ergebnis dieses Einsatzes kritisieren, frage ich: Hätte Osama Bin Ladens Gefangennahme den Tod eines weiteren amerikanischen Soldaten - und damit das Leid einer weiteren Familie - gerechtfertigt? Präsident Obama war nicht dieser Ansicht. Und er hatte Recht." Der Botschafter betonte, dass die Tötung des Al-Kaida-Chefs nur die letzte Option gewesen sei.

"Er hatte die Möglichkeit, sich zu ergeben und hätte diejenigen, die ihn verteidigt haben, anweisen können, ihre Waffen niederzulegen. Unsere Soldaten haben sich dem Kriegsrecht entsprechend verhalten und waren bereit, Bin Laden in Gewahrsam zu nehmen, wenn das gefahrlos möglich gewesen wäre. Offenbar war es das aber nicht, und ich halte es für unangemessen, im Nachhinein die Entscheidungen der Männer anzuzweifeln, die an diesem Einsatz beteiligt waren."

Über seine eigenen Empfindungen sagte Murphy: "Ich persönlich war zutiefst dankbar, zu erfahren, dass Osama Bin Laden für niemanden mehr eine Bedrohung darstellen wird. Ich glaube auch, dass die Reaktion in den Vereinigten Staaten dieselbe gewesen wäre, wenn er nicht getötet, sondern gefangen genommen worden wäre. Ich glaube nicht, dass die Amerikaner seinen Tod bejubelt haben, sondern vielmehr die Tatsache, dass er für seine grausamen Verbrechen endlich zur Rechenschaft gezogen wurde."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.05.2011

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