US-Geheimdepeschen: China unterstützt Iran beim Bau der Atombombe

Die iranische Regierung umgeht offenbar systematisch bestehende Sanktionen, um ihr Atomprogramm voranzutreiben.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - Dabei bekommt der Iran vor allem Unterstützung aus China, berichtet die "Welt am Sonntag" in ihrer aktuellen Ausgabe unter Berufung auf geheime US-Depeschen, die der Zeitung vorliegen. Nach diesen Informationen ist der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad bemüht, möglichst schnell eine Atombombe zu bauen - bevor sein Land wirtschaftlich zusammenbricht. Es gebe ein Rennen zwischen der Bombe und dem finanziellen Kollaps, heißt es in den Depeschen.

In zahlreichen Berichten beklagt das US-Außenministerium, man habe chinesische Beamte mit Informationen über die Proliferation von Raketentechnik versorgt, aber wenige oder überhaupt keine Rückmeldungen von Peking über den Status der Ermittlungen oder mögliche Schritte erhalten. Weiter geht aus den Depeschen hervor, dass die Bundesregierung in der Diskussion über Iran-Sanktionen offenbar Verbündete verärgert. Der Iran-Beauftragte des britischen Außenministeriums habe demnach gesagte, Berlin sei bei Sanktionen zwar theoretisch "an Bord", aber "nicht in der Praxis".

Bundeskanzlerin Angela Merkel und das Auswärtige Amt wüssten um die richtige Vorgehensweise, "aber die deutsche Wirtschaftsgemeinschaft ist sehr einflussreich". Die Depeschen zeigen, dass Berlin unter der schwarz-gelben Koalition nun doch stärker auf EU-Sanktionen dringt - zeitgleich mit UN-Sanktionen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.01.2011

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