US-Klimaforscher kritisiert deutschen Atomausstieg

Der US-Klimaforscher James Hansen hat den Atomaustieg Deutschlands kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das ist eine emotionale und irrationale Entscheidung. Das zeigt sich schon daran, dass der Anlass eine Reaktion auf das Unglück in Fukushima war", sagte Hansen in der "Zeit". Für China und Indien sei es ohne Atomenergie nicht möglich, auf fossile Brennstoffe zu verzichten.

Entsprechend rechnet Hansen in Deutschland durch den Atomausstieg mit negativen Folgen für den Klimaschutz. "Ich fürchte, so wie es jetzt aussieht, besteht die Gefahr, dass Deutschland wieder auf Kohle als Brennstoff zurückgreift." Noch in diesem Jahrhundert drohten dann unumkehrbare Klimaveränderungen.

Hansen ist auch ein scharfer Gegner des Emissionshandels. Stattdessen fordert er eine Klimasteuer. Die hält er für global durchsetzbar.

"China will nicht so abhängig von fossilen Brennstoffen werden, wie es die Vereinigten Staaten heute sind." Hansen, der als Wissenschaftler vor 30 Jahren als einer der ersten vor den Folgen der Erderwärmung warnte, gehört zu den profiliertesten Klimaschützern.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.10.2011

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