US-Notenbanker Fisher fordert raschen Kurswechsel der US-Geldpolitik

US-Notenbanker Richard Fisher will in der Geldpolitik bald auf die Bremse treten.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - "Wir sollten im September mit der Reduzierung der Anleihekäufe beginnen, wenn sich die Konjunkturdaten nicht deutlich verschlechtern", sagte das Mitglied im geldpolitischen Ausschusses (FOMC) der Federal Reserve Bank (Fed) dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe). Fischer erklärte, die Risiken der Maßnahme seien größer als ihr Nutzen. Seit Monaten rätseln die Märkte, wann die Fed damit beginnen wird, ihre Anleiheankäufe von derzeit 85 Milliarden Dollar im Monat zurückzuschrauben.

Fed-Chef Ben Bernanke hatte sich vergangene Woche nach der Sitzung des FOMC nicht in die Karten schauen lassen. Bekäme Fisher seinen Willen, würde die Fed nach der nächsten Sitzung im September damit beginnen, weniger Anleihen zu kaufen. Das Programm ist als Stütze der Konjunktur gedacht.

Zuletzt hatten die US-Aktienmärkte aus Furcht vor einer solchen Rückführung der Wirtschaftsförderung der Fed schon im September bereits deutlich nachgegeben. Die Situation in Europa betrachtet Fisher mit vorsichtigem Optimismus. Es gebe Anzeichen, dass sich die wirtschaftliche Lage in der Krisenregion verbessere.

Ausgerechnet im Kern der Währungsunion sieht Fisher jedoch Probleme. "Frankreich macht mir Sorgen, mehr als jedes andere Land", so Fisher. Vor dem Hintergrund der europäischen Geschichte müsse man ein Interesse an einem starken Frankreich haben.

"Die Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung dort sind nicht zu unterschätzen", fügte er hinzu. Richard Fisher ist seit 2005 Mitglied des geldpolitischen Rates der Fed und leitet die Niederlassung der Notenbank in Dallas, Texas.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.08.2013

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