US-Senator drängt Obama zu Angriff auf Syrien

Der republikanische Senator John McCain drängt US-Präsident Barack Obama nach dem mutmaßlichen Giftgas-Einsatz in Syrien zu einem Angriff auf das Land.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - "Man kann sich diese Bilder nicht anschauen, ohne tief bewegt zu sein", sagte McCain im Gespräch mit dem US-Fernsehsender CNN. Der frühere US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner forderte Obama dazu auf, nicht länger zu zögern und erklärte, dass die Vereinigten Staaten in der Lage seien, die Flugzeuge der syrischen Streitkräfte zu zerstören. Ein US-Militäreinsatz in Syrien wäre daher "einfach" und mit "geringen Kosten" verbunden, US-Soldaten würden dabei nicht gefährdet.

McCain zeigte sich zudem überzeugt, dass die Berichte der syrischen Opposition zutreffen und syrische Regierungstruppen bei einem Raketenangriff nahe Damaskus Giftgas eingesetzt haben. "Wenn Obama jetzt nicht handelt, kann das Wort des US-Präsidenten in der gesamten Region nicht mehr ernst genommen werden", betonte der republikanische Senator. Obama hatte vor gut einem Jahr erklärt, dass der Einsatz von Chemiewaffen in Syrien eine "rote Linie" für die Vereinigten Staaten darstelle.

Der US-Präsident sagte in einem Interview mit dem US-Sender CNN, welches am heutigen Freitag ausgestrahlt wird, dass die USA momentan Informationen über den mutmaßlichen Giftgas-Angriff sammeln würden und die bisherigen Erkenntnisse "große Besorgnis" hervorrufen würden. Er forderte die syrische Regierung dazu auf, eine Untersuchung durch die UN-Inspektoren in Syrien zu ermöglichen und so zur Aufklärung des mutmaßlichen Giftgas-Einsatzes beitragen zu können. Zuvor hatte auch Russland die syrische Regierung um Präsident Baschar al-Assad aufgefordert, mit den Giftgas-Inspektoren der UN, die sich derzeit in Syrien befinden, zu kooperieren und ihnen die Untersuchung des mutmaßlichen Giftgas-Angriffs von Regierungstruppen zu gestatten.

Die syrische Opposition beschuldigt die Regierungstruppen, bei einem Raketenangriff am Mittwoch Chemiewaffen eingesetzt und 1.300 Menschen getötet zu haben. Die syrische Regierung wies die Anschuldigungen entschieden zurück.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.08.2013

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