Ukraine-Krise: Ökonomen sehen Energieversorgung Westeuropas gefährdet

Ökonomen sehen die Energieversorgung Westeuropas gefährdet, sollte die Ukraine wegen der aktuellen Krise als Transitland für Erdgas ausfallen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - 70 Prozent aller Erdgaslieferungen von Russland nach Europa würden durch die Ukraine transportiert: "Sollte es zu längeren Lieferausfällen durch die Ukraine kommen, könnte in der Tat die Energieversorgungssicherheit mit Erdgas gefährdet werden", sagte die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, "Handelsblatt-Online". Ähnlich äußerte sich der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer. "Wenn die Ukraine als Transitland ausfiele, könnte nur die Hälfte des Gases über andere Länder geliefert werden, was ein Risiko für die Energieversorgung Westeuropa darstellt", sagte Krämer "Handelsblatt-Online".

Kemfert wies darauf hin, dass es zwar alternative Transportrouten durch Polen, durch die Ostseepipeline oder auch durch den Transport von Flüssiggas gebe. Zudem sei die Nachfrage nach Gas aufgrund des milden Winters gering. "Dennoch wird Gas als wichtige Energiequelle auch gerade in Deutschland benötigt", betonte die DIW-Expertin.

Umso wichtiger sei es daher, "das man verstärkt auf eine Diversifikation der Gaslieferungen setzt", fügte Kemfert hinzu.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.03.2014

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