Ukrainische Finanzministerin sieht ihr Land nicht vor der Pleite

Die ukrainische Finanzministerin Natalia Jaresko sieht ihr Land nicht vor der Pleite: "Wir erleben eine heftige Finanzkrise und stecken in sehr schweren Zeiten. Aber wir sind kein bankrottes Land", sagte sie dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe). Zu Berichten, dass die Ukraine dieses Jahr Kredite über 15 Milliarden Dollar benötigt, äußerte sich die Ministerin mit ukrainischem und US-Pass ausweichend: "Wir brauchen ganz sicher neue Hilfen unserer Partner, Kredite und keine Geschenke. Und wir diskutieren den Umfang gerade mit dem IWF", sagte Jaresko.

Die genannten 15 Milliarden Dollar seien nur eine Schätzung. Im Gegenzug für Hilfen der Kreditgeber verspricht die Finanzministerin "ein sehr ambitioniertes Reformprogramm" und eine "enorme Deregulierungswelle". So will die Regierung in Kiew unter anderem Lohnnebenkosten senken, um Firmen aus der Schattenwirtschaft zu holen, und den Staatskonzern Naftogaz aufspalten.

Hier seien auch internationale Investoren gefragt. Den Konflikt im Osten ihres Landes nannte Jaresko "sehr schmerzhaft": Aber die Ukrainer seien bereit, "den Preis dafür zu zahlen, dass sie nach europäischen Regeln leben und Teil Europas werden wollen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.01.2015

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