Umfrage: Bürger in Islam-Frage weiter gespalten

Bei der Beantwortung der Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, sind die Bürger weiter gespalten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus dem sogenannten "Trendbarometer" hervor, welches vom Meinungsforschungsinstitut Forsa für RTL und n-tv ermittelt wird. Demnach sind 47 Prozent der Befragten der Meinung, dass der Islam zu Deutschland gehöre, 46 Prozent sind der Auffassung, der Islam sei "nicht Teil der deutschen Gesellschaft". Mehrheitlich ablehnend sind die Ostdeutschen (62 Prozent), die über 60-Jährigen (53 Prozent) sowie die Anhänger der FDP (59 Prozent) und der AfD (87 Prozent).

Dass der Islam zu Deutschland gehört, meinen mehrheitlich die Anhänger der SPD (64 Prozent) und der Grünen (76 Prozent) sowie drei Viertel der 18- bis 29-Jährigen (75 Prozent). Auch unter den Anhängern der Unions-Parteien ist eine Mehrheit der Auffassung, der Islam sei Bestandteil der deutschen Gesellschaft (49 Prozent gegenüber 44 Prozent). Die Auffassung der Deutschen unterscheidet sich in der aktuellen Erhebung kaum von Umfragen vom April 2012, Juli 2014 und Juli 2016. 2012 hatten 48 Prozent der Deutschen dem damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff in seiner Einschätzung Recht gegeben, der Islam gehöre zu Deutschland.

Ebenso viele (48 Prozent) waren damals gegenteiliger Auffassung. Im Zuge der innenpolitischen Debatte nach den Äußerungen von Innenminister Horst Seehofer (CSU) hatte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt behauptet, die große Mehrheit der Deutschen würde Seehofers Aussage stützen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzte sich in ihrer Regierungserklärung am Mittwoch deutlich von ihrer Schwesterpartei ab und sagte: "Der Islam ist ein Teil Deutschlands."

Die Daten für die Umfrage wurden am 20. und 21. März 2018 unter 1.003 Befragten erhoben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.03.2018

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