Umfrage: Bundesbürger lehnen Pflege-Riester ab

Die Mehrheit der Deutschen lehnt eine obligatorische private Pflege-Zusatzversicherung ab, wie sie die Regierung laut Koalitionsvertrag plant.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des wissenschaftlichen Instituts der AOK, wie der "Spiegel" meldet. Knapp 55 Prozent der Befragten sprachen sich gegen die Einführung einer Art Pflege-Riester aus. Nur rund 23 Prozent befürworten eine solche Reform.

Die Ablehnung sei "umso größer, je geringer das Einkommen der Versicherten" sei, schreiben die Forscher. Auch innerhalb der Union gibt es Widerstand. "Wir brauchen eine Lösung, die auf Akzeptanz bei den Menschen stößt", sagt CSU-Gesundheitsexperte Johannes Singhammer.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag ist zwar dafür, "so schnell wie möglich zusätzliche Rücklagen zu bilden". Die will er allerdings nicht durch die Erhebung einer individuellen Pflege-Kopfpauschale an sparen. Sinnvoller sei eine kollektive Rücklage.

Bei kleinen Beiträgen wäre sonst der Aufwand zu groß, bei höheren würde ein Sozialausgleich nötig. Derzeit zahlen die Deutschen jedes Jahr mehr als 20 Milliarden Euro in die gesetzliche Pflegeversicherung ein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.06.2011

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