Umfrage: Deutsche erwarten von Gauck Einsatz für Freiheit und Familie

Von ihrem künftigen Bundespräsidenten erwarten die Deutschen insbesondere den Einsatz für Freiheit und Familie.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einer Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin "Focus" sagten je 76 Prozent der Befragten, Joachim Gauck solle sich in seinen kommenden Reden vordringlich mit den Themen Freiheit und Familie beschäftigen. 65 Prozent erwarten ein Engagement Gaucks zur Bekämpfung der EU-Finanzkrise, 51 Prozent Anstrengungen zur Vollendung der Einheit. 49 Prozent wünschen sich, dass Gauck sich beim Thema Afghanistan einbringt.

Auf einer vorgegebenen Liste konnten die Befragten mehrere Punkte ankreuzen. Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid befragte am 14. und 15. März 1005 repräsentativ ausgewählte Personen. Ähnliche Erwartungen an den künftigen Bundespräsidenten äußerten führende Politiker.

CSU-Chef Horst Seehofer schrieb in "Focus": "Sein Plädoyer für die Freiheit will uns wachrütteln." Gauck schärfe den Menschen ein, dass die Selbstverständlichkeit von Freiheit nie in Vergessenheit geraten oder gar in Geringschätzung umschlagen dürfe. Mit Gauck als Bundespräsident "wird in Deutschland wieder mehr über Freiheit gesprochen werden, und das ist gut", so Seehofer.

FDP-Chef Philipp Rösler schrieb in "Focus", Gauck habe "einen auf Freiheit ausgerichteten unerschütterlichen Kompass". Dies werde dem Land gut tun. Gauck sei in der Lage, "dem Amt und dem Land verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückzugeben".

Grünen-Chefin Claudia Roth zeigte sich "fest davon überzeugt", dass Gauck "den Menschen die Demokratie näher bringen und den Sinn von Beteiligung, Freiheit und Selbstbestimmung erlebbar machen wird". Er werde den Menschen zuhören, thematisieren, wo der Schuh drücke und damit einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt des Gemeinwesens leisten. Gauck werde eine Brücke zwischen Ost und West bilden, weil er beide Seiten gut kenne. "Er wird ein Präsident aller Menschen in Deutschland sein", so Roth in "Focus". SPD-Chef Sigmar Gabriel schrieb: "Joachim Gauck kann dazu beitragen, die immer tiefere Kluft zwischen der Bevölkerung und den etablierten Parteien zu schließen." Dies halte er für die wichtigste Aufgabe der kommenden Jahre.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.03.2012

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