Umfrage: Deutsche haben große Zweifel an Internetkompetenz der Parteien

In Sachen Internet haben die Deutschen offenbar weiterhin massive Zweifel am Sachverstand der politischen Parteien.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einer Forsa-Umfrage für den Branchenverband Bitkom war jeder sechste Wahlberechtigte der Meinung, dass keine der größeren Parteien überhaupt etwas vom Internet oder der Netzpolitik versteht. Jeder zweite sah sich nicht in der Lage, einer Partei besondere Sachkenntnis zuzuschreiben. Nur jeder Dritte konnte bei einer politischen Partei Internetkompetenz erkennen.

Am besten schneiden in der aktuellen Umfrage noch die Grünen ab. Zehn Prozent der Wahlberechtigten sind der Meinung, dass die Ökopartei am ehesten etwas von dem verstehen, was mit dem Internet zusammenhängt. Es folgt die CDU/CSU mit acht Prozent, Platz drei belegt die Piratenpartei mit sieben Prozent.

SPD und FDP liegen mit jeweils vier Prozent Zustimmung gleichauf. Auf dem letzten Platz landen die Linken mit zwei Prozent. In der Einschätzung der Parteien zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede hinsichtlich Alter und Geschlecht.

So haben die Netzpolitiker der Grünen verglichen mit anderen Parteien bei den über 65-jährigen mit 11 Prozent die mit Abstand meisten Anhänger. Die Netzpolitiker von Union und SPD schneiden mit 5 bzw. 3 Prozent in der Gruppe der Senioren besonders schlecht ab.

Die Piratenpartei polarisiert am stärksten. Die Internetpolitik der Piraten wird zwar nur von 2 Prozent der Frauen bevorzugt, gleichzeitig messen ihr aber 32 Prozent der Männer unter 30 Jahren die höchste Internetkompetenz zu. Die Grünen erzielen in dieser Altersgruppe ihren schlechtesten Wert und kommen nur auf sechs Prozent. Unter Akademikern schneiden Grüne (15 Prozent) und Piraten (13 Prozent) überdurchschnittlich gut ab, CDU/CSU (sechs Prozent) und SPD (drei Prozent) unterdurchschnittlich. Unter den Befragten mit einem niedrigeren formalen Bildungsabschluss liegen die Grünen (9 Prozent) mit der Union (8 Prozent) vorne. 23 Prozent der Wahlberechtigten der neuen Bundesländer trauen keiner Partei Internetkompetenz zu, gegenüber 15 Prozent in den alten Bundesländern.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.11.2010

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