Umfrage: Fast jeder Sechste für Folter im Anti-Terror-Kampf

Den Einsatz von Folter befürworten laut einer Umfrage 15 Prozent der Bundesbürger, wenn dadurch terroristische Anschläge verhindert und Menschenleben gerettet werden könnten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Vor allem Anhänger der Alternative für Deutschland (AfD) votieren nach der Forsa-Umfrage für den "Stern" mit 35 Prozent für Verhörpraktiken, wie sie auch im US-Gefangenenlager Guantanamo angewandt wurden, die aber in Deutschland grundgesetzlich strikt verboten sind. Auch die Sympathisanten der Linken (18 Prozent) und die Ostdeutschen (17 Prozent) sind etwas häufiger als der Durchschnitt der Auffassung, dass Folter im Notfall erlaubt werden sollte. Für weitere öffentlich debattierte Maßnahmen zur Terrorbekämpfung gibt es klare Mehrheiten.

Dass Reisepässe und Personalausweise eingezogen werden sollten, um die Ausreise radikaler Islamisten in Kampfgebiete wie Syrien zu verhindern, wünschen sich 78 Prozent der Deutschen - darunter 86 Prozent der Anhänger der Unionsparteien CDU/CSU und 82 Prozent der SPD-Sympathisanten. Erlaubt werden sollte auch die Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft bei Tätern mit doppelter Staatsbürgerschaft, um sie aus Deutschland abschieben zu können, meinen 75 Prozent der Bundesbürger - darunter 100 Prozent der Anhänger der AfD. Für die Abfrage und den internationale Austausch von Fluggastdaten sind 74 Prozent und für den Zugriff auf die Bankkonten von Verdächtigen 59 Prozent.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.01.2015

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