Umfrage: Großer Rückhalt für Energiewende

Auch ein Jahr nach dem Beschluss zur Energiewende ist der Rückhalt in der Bevölkerung für den Atomausstieg groß.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GMS Dr. Jung im Auftrag der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) hervor, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. 46 Prozent der Befragten erwarten, dass der Ausstieg aus der Kernkraft keine Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft hat.

23 Prozent erwarten Vorteile, 21 Prozent sehen Nachteile. Bei einer Umfrage zu demselben Themenbereich im November 2011 war die Stimmung aber noch etwas besser. Damals lag der Wert für die positiven Erwartungen nach der Energiewende zwei Punkte höher.

Überdurchschnittlich häufig rechnen die Anhänger der Grünen, Jüngere sowie leitende Angestellte und Beamte ab dem gehobenen Dienst mit positiven Auswirkungen. Die Anhänger von Union und FDP gehen in der Mehrheit davon aus, dass weder positive noch negative wirtschaftliche Folgen zu erwarten sind. Um Versorgungsengpässe zu verhindern, akzeptiert gut die Hälfte der Deutschen den Bau neuer Erdgas-Kraftwerke (52 Prozent) und einen schnelleren Ausbau von Stromnetzen, auch wenn Oberleitungen dabei durch Wohngebiete und Landschaften führen (51 Prozent).

Nur 26 Prozent sprechen sich gegen den Neubau von großen Stromleitungen aus. Zehn Prozent sind für eine spätere Stilllegung der Kernkraftwerke. Bei den Erwartungen an die Politik, steht die Subventionierung von Baumaßnahmen an der Spitze.

Zwei Drittel der Befragten fordern vom Staat eine stärkere Förderung der energetischen Sanierung von Wohnhäusern. Dabei dürfte es eine Rolle spielen, dass auch 64 Prozent steigende Energiekosten im eigenen Haushalt erwarten. 51 Prozent sprechen sich für eine Begrenzung der EEG-Umlage für Industrieunternehmen aus, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. 42 Prozent kritisieren, dass der Staat zu einseitig auf den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie setze und neue Technologien vernachlässige. 33 Prozent rechnen damit, dass wegen steigender Energiepreise und Versorgungsengpässen Arbeitsplätze verloren gehen. Im November 2011 waren es noch fünf Prozentpunkte weniger, die Arbeitsplatzverluste befürchteten. Neue Arbeitsplätze wegen der Energiewende erwarten noch 28 Prozent (November 2011: 32 Prozent).

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.07.2012

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