Das Image deutscher Top-Manager ist offenbar im Aufwind.

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Elf der 15 bedeutendsten Konzernchefs bekommen nach einer Analyse der Unternehmensberatung MC IT Solutions im Auftrag des Magazins "Focus" ein besseres Halbjahreszeugnis als vor sechs Monaten. MC-IT-Solution-Chef Manfred Niedner befragte 1.000 deutsche Führungskräfte nach ihrer Meinung über die Management-Elite. Die Interviewten sollten Schulnoten von "Eins" bis "Sechs" vergeben.

Das Urteil der Führungskräfte fällt überraschend positiv aus: Immerhin sechs Top-Manager rangieren im Zweier-Bereich, vor sechs Monaten hatte das nur der Vorstandsvorsitzende des VW- Konzerns, Martin Winterkorn, geschafft. Winterkorn belegt im aktuellen "Focus"-Ranking wieder den ersten Platz (Note 2,1). "Dem Sieger wird zugute gehalten, dass er den extrem komplexen VW-Konzern im Griff hat und dennoch weiter konsequent die Vision verfolgt, die weltweite Nummer eins unter den Automobilherstellern zu werden", kommentierte Niedner.

Sehr positiv bewerten die befragten Führungskräfte inzwischen wieder die Leistung des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Josef Ackermann. Er stieg auf den zweiten Platz (Note 2,4). Vor 18 Monaten hatte er noch Rang 14 belegt.

Niedner zu "Focus": "Die einstige Reizfigur Ackermann ist als hoch angesehene Person der deutschen Wirtschaft zurückgekehrt." Erstmals auf den letzten Platz ist Bahn-Chef Rüdiger Grube abgerutscht, von der Note 3,3 auf die 3,9. Aus Sicht Niedners bewerten die Führungskräfte weniger Grubes Managementleistung, sondern das PR-Desaster rund um das Großprojekt Stuttgart 21. Mehr als zwei Drittel der Befragten sehen bei dem Vorstandschef der Bahn sogar eine "persönliche Schuld" an der ablehnenden Haltung der Öffentlichkeit. Ähnlich schlecht wie Grube benoten die Führungskräfte den Eon-Chef Johannes Teyssen (3,7).

Der radikale Umbau des Energiekonzerns scheint sich für ihn noch nicht auszuzahlen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.01.2011

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