Umfrage: In der Grenzregion zu Polen hat jeder Zweite Angst vor Straftaten

Fünfzig Prozent der Brandenburger an Oder und Neiße fühlen sich unsicherer als vor dem Wegfall der Grenzkontrollen zu Polen im Jahre 2007. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der "Märkischen Oderzeitung" und "Brandenburg aktuell".

Frankfurt/Oder (dts Nachrichtenagentur) - Für die Erhebung hatten die Meinungsforscher zwischen mit mehr als 1.000 Brandenburgern Telefoninterviews geführt. Auf die Frage, ob sie sich seit Wegfall der Grenzkontrollen sicherer, weniger sicher oder unverändert fühlen, gaben landesweit 40 Prozent der Interviewten an, sich weniger sicher zu fühlen, 59 Prozent sagten, dass sich für sie nicht viel geändert hat. In der Grenzregion erklärte sogar die Hälfte der Befragten, sich unsicherer zu fühlen.

Die Einschätzung fiel in allen Altersgruppen und Bildungsschichten annähernd gleich aus. Auch Frauen und Männer fühlen in dieser Frage ähnlich. Einen Unterschied machte lediglich das politische Lager.

Während sich landesweit 49 Prozent der CDU-Wähler heute unsicherer fühlen als 2007, sind es unter den Anhängern der Linken nur 23 Prozent. In der Frage, wie auf den starken Anstieg vor allem der Diebstähle zu reagieren ist, haben die Brandenburger eine klare Meinung. Landesweit und über Partei-, Alters-, Geschlechter- und Bildungsunterschiede hinweg halten sie den Einsatz von mehr Polizisten, häufigere Kontrollen direkt an der Grenze und zusätzliche deutsch-polnische Streifen für Schritte in die richtige Richtung.

Neun von zehn Befragten sehen darin jeweils geeignete Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung. Immerhin jeder vierte Brandenburger (25 Prozent) spricht sich für die Gründung von Bürgerwehren aus; 69 Prozent der Befragten halten das für den falschen Weg. Auffällig ist die hohe Zustimmung der Unter-30-Jährigen für Bürgerwehren - 44 Prozent der jungen Leute halten das für eine gute Idee.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.05.2013

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