Umfrage: Mehrheit erwartet negative Folgen durch Flüchtlinge

Die Mehrheit der Deutschen befürchtet durch den Zustrom von Flüchtlingen negative Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus einer repräsentativen Befragung für eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Danach glauben mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent), dass Deutschland durch die Flüchtlingszuwanderung "zu einem schlechteren Ort zum Leben" wird. Eine knappe Mehrheit (53 Prozent) meint, dass das "kulturelle Leben im Allgemeinen durch Flüchtlinge untergraben" wird.

30 Prozent meinen dagegen, das kulturelle Leben würde durch Flüchtlinge bereichert. Etwas positiver sehen die Befragten die Folgen für die Wirtschaft. Zwar vertritt auch hier knapp die Hälfte (47 Prozent) die Auffassung, die ankommenden Flüchtlinge seien "schlecht für die deutsche Wirtschaft".

Aber auch hier meint jeder Dritte, die positiven Folgen würden überwiegen. Generell ist die große Mehrheit von 79 Prozent der Auffassung, dass der Flüchtlingszustrom kurzfristig mehr Risiken als Chancen bietet. Auf die lange Sicht ist immer noch mehr als die Hälfte (57 Prozent) dieser Meinung.

Ungeachtet der Skepsis engagieren sich viele der Befragten für Flüchtlinge - allerdings zum Teil mit abnehmender Tendenz. So gab etwa jeder Dritte (30 Prozent) an, im vergangenen Jahr Geld oder Sachen gespendet zu haben. Nur jeder Vierte (26 Prozent) will es auch in Zukunft so halten.

Jeder Zehnte sagt, er helfe Flüchtlingen direkt vor Ort, etwa durch Sprachunterricht oder durch Hilfe bei Behördengängen. Fünf Prozent der Befragten engagieren sich politisch für Flüchtlinge, indem sie beispielsweise an Demonstrationen teilnehmen. Für die Umfrage wurden rund 2000 repräsentativ ausgewählte Deutsche in persönlichen Interviews zwischen dem 8. Januar und dem 1. Februar befragt. Die Erhebung fand im Zusammenhang mit dem vom DIW betreuten sozio-ökonomischen Panel (SOEP) statt und wurde von der TNS-Sozialforschung durchgeführt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.02.2016

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