Umfrage: Mehrheit fühlt sich abgekoppelt vom politischen System

Mehr als die Hälfte der Bundesbürger fühlt sich abgekoppelt vom politischen System: In einer Umfrage von TNS Infratest im Auftrag des "Spiegel" stimmten 57 Prozent der Befragten der Aussage "Die da oben in der Politik machen sowieso, was sie wollen, meine Meinung zählt da nicht" zu.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wahlberechtigte mit einer Präferenz für die AfD stimmten dieser Aussage sogar zu 88 Prozent zu. Auch bei den Wahlberechtigten, die keine Partei angaben, war mit 71 Prozent die Zustimmung zu dieser Aussage besonders ausgeprägt. Auch die Unzufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik Angela Merkels ist der Umfrage zufolge hoch.

61 Prozent der Befragten sagten, sie seien mit der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin "weniger" oder "gar nicht" zufrieden. "Sehr zufrieden" oder "zufrieden" waren demnach nur 37 Prozent der Befragten. Mit 99 Prozent war die Unzufriedenheit bei den Wählern mit einer Präferenz für die AfD am höchsten.

Aber auch 45 Prozent der Wahlberechtigten, die sich der CDU/CSU zuordneten, waren unzufrieden mit der Kanzlerin. Am geringsten war die Unzufriedenheit mit der Kanzlerin bei Wählern der Grünen mit 41 Prozent. Eine Mehrheit der Befragten steht der AfD ablehnend gegenüber.

Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, die AfD zu wählen, antworteten 75 Prozent mit "sicher nicht" oder "wahrscheinlich nicht". Zwölf Prozent der Befragten würden "vielleicht" die AfD wählen, neun Prozent "ganz sicher". Die Mehrheit der Befragten hält die Wähler der AfD nur in kleinen Teilen für rechtsextrem.

Acht Prozent glauben, dass "fast keiner" der AfD-Wähler rechtsextrem sei, 50 Prozent glauben, dass dies lediglich auf "einen kleinen Teil" zutreffe. 32 Prozent sind allerdings der Meinung, "ein großer Teil" der AfD-Wähler sei rechtsextrem, vier Prozent meinen, das treffe auf "fast alle" AfD-Wähler zu.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.03.2016

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