Umfrage: Mehrheit kann sich Schwarz-Grün im Bund vorstellen

Mehr als die Hälfte der Bundesbürger kann sich eine schwarz-grüne Bundesregierung nach der Bundestagswahl 2013 vorstellen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Laut einer Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin "Focus" ist vor allem bei Anhängern von Union und Grünen die Zustimmung für Schwarz-Grün groß. In der Umfrage bekannten sich sieben Prozent der Bürger klar zu schwarz-grünen Bündnissen. Weitere 47 Prozent können sich eine solche Koalition unter Umständen vorstellen.

Nur ein gutes Drittel wäre strikt dagegen. Noch klarer sehen die Werte bei Unions- und Grünen-Anhängern aus: 15 Prozent der CDU/CSU-Wähler votieren in der Umfrage für Schwarz-Grün, weitere 56 Prozent wären unter Umständen dafür, wenn es für Schwarz-Gelb nicht reicht. Das bedeutet, dass 71 Prozent der Unionsanhänger Schwarz-Grün positiv bis offen gegenüber stehen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Grünen-Wählern: 11 Prozent sind offen für Schwarz-Grün, weitere 51 Prozent wären dafür, wenn es mit Rot-Grün nicht klappen sollte. Insgesamt könnten sich also 62 Prozent Schwarz-Grün vorstellen. Gleichzeitig sehen grüne Spitzenpolitiker wie auch Unionspolitiker die Kür von Katrin Göring-Eckardt zur Spitzenkandidatin als schwarz-grünes Signal.

Die Fraktionschefin der Grünen im sächsischen Landtag, Antje Hermenau, sagte dem Magazin: "Die Basis hat sich offensichtlich eine breite Aufstellung gewünscht." Auch die Vize-Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, Kerstin Andreae, sieht in der Entscheidung für Göring-Eckardt ein Streben nach mehr Eigenständigkeit der Grünen. "Wir sind nicht das Anhängsel der SPD."

Der designierte stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet sagte, mit der Entscheidung für Göring-Eckardt "lösen sich die Grünen aus der Umklammerung der SPD, wohl auch als Reflex auf den schwachen Start von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück". Laschet hält die Option für Schwarz-Grün offen. "In einem Sechs-Parteien-System macht es keinen Sinn unter Demokraten alles Mögliche auszuschließen." Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid befragte für "Focus" am 14. und 15. November 1.002 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2012

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