Umfrage: Mehrheit sieht in BND-Affäre Glaubwürdigkeit Merkels in Gefahr

Fast zwei Drittel der Deutschen (62 Prozent) sind laut einer Umfrage der Auffassung, dass der BND-Skandal auch die Glaubwürdigkeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefährdet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nur knapp jeder Fünfte (18 Prozent) sieht demnach keine Gefahr für die Glaubwürdigkeit von Merkel, 20 Prozent machten in der INSA-Umfrage für "Bild" (Mittwoch) keine Angaben. Vor allem die über 55-Jährigen (68 Prozent) sehen die Glaubwürdigkeit der Kanzlerin gefährdet, bei den unter 35-Jährigen sieht es jeder Zweite (51 Prozent) so. Selbst die Wähler von CDU/CSU (54 Prozent) und FDP (56 Prozent) sehen mehrheitlich die Glaubwürdigkeit der Kanzlerin gefährdet.

Noch deutlicher ist das bei den Wählern von SPD (77 Prozent), Linken (76 Prozent), Grünen (73 Prozent) und AfD (74 Prozent). Viele Befragte fordern schnelle Konsequenzen: 42 Prozent sind dafür, dass BND-Chef Schindler sofort zurücktritt. Nur jeder Fünfte (20 Prozent) ist dagegen, 38 Prozent machten dazu keine Angaben.

Vor allem die Wähler von Linken (59 Prozent) und Grünen (53 Prozent) sind für den sofortigen Rücktritt des BND-Chefs. Eine stärke Kontrolle des BND durch das Bundeskanzleramt fordern 67 Prozent aller Befragten. Nur 13 Prozent sind gegen eine stärkere Kontrolle, 20 Prozent machten keine Angaben.

INSA-Chef Hermann Bunkert sagte der Zeitung: "Die Bevölkerung steht der Zusammenarbeit von NSA und BND sehr kritisch gegenüber. Der Datenskandal gefährdet die Glaubwürdigkeit der Kanzlerin. Das Thema schadet nicht nur dem deutsch-amerikanischen Verhältnis, es ist auch eine Gefahr für die Koalition."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.05.2015

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