Umfrage: Mehrheit sieht in CDU keine Alternative zu Merkel

CDU-Chefin Angela Merkel ist in ihrer Partei alternativlos - zumindest in den Augen vieler Bürger: Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Digitalzeitung "Handelsblatt Live" (Donnerstagausgabe) glauben nur 14 Prozent der Deutschen, dass ein anderer CDU-Politiker die Union bei der Bundestagswahl 2017 zu einem ähnlich guten Ergebnis führen könnte wie die Bundeskanzlerin bei der Wahl 2013. Die Union schrammte im letzten Jahr mit 41,5 Prozent der Stimmen nur knapp an der absoluten Mehrheit der Parlamentssitze vorbei.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Merkel hält sich kurz vor ihrem 60.Geburtstag am Donnerstag zu ihren Zukunftsplänen über die Wahlperiode hinaus bedeckt. Die laufende Wahlperiode werde sie "selbstverständlich" komplett amtieren, sagte Merkel am Wochenende im ZDF. Doch auch die überwältigende Mehrheit der Unionsanhänger kann laut der Forsa-Umfrage keinen geeigneten Kandidaten in der CDU neben Merkel erkennen. Vor allem Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wird immer wieder als potenzielle Nachfolgerin genannt.

Zwei Drittel der Anhänger der Union jedoch sehen aktuell keine Alternative zu ihrer jetzigen Parteivorsitzenden. Trotz der Zustimmung quer durch alle Parteien sind 66 Prozent der Befragten der Ansicht, dass Merkel ähnlich wie der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Reformprogramm auflegen sollte, um Wachstum und Beschäftigung in Deutschland angesichts etwa der zunehmenden Alterung der Gesellschaft zu fördern. 61 Prozent der Unionsanhänger befürworten ein Reformprogramm.

Unter den SPD-Anhängern sprechen sich sogar 73 Prozent dafür aus. Insgesamt meinen lediglich 26 Prozent, dass ein solches Reformprogramm nicht nötig ist. In ihrem neunten Amtsjahr wird Merkel von den Bundesbürgern in der Rangliste der "bedeutendsten Kanzler" hinter Helmut Schmidt (28 Prozent), Helmut Kohl (19 Prozent), Konrad Adenauer (18 Prozent) und Willy Brandt (14 Prozent) eingestuft.

Mit sieben Prozent liegt Merkel vor Schröder, Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger. Dass Angela Merkel nur sieben Prozent der Bürger für die bedeutendste Kanzlerin halten, lasse sich laut Forsa auch darauf zurückführen, dass sie als aktive Politikerin noch nicht als historische Figur wahrgenommen wird. "Von den jüngeren Befragten unter 30 Jahren wird sie, wie auch Gerhard Schröder, deutlich häufiger genannt als von den anderen Altersgruppen", so die Meinungsforscher.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.07.2014

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