Umfrage: NRW-Wähler sehen Röttgens politische Zukunft in Berlin

Die Bürger in Nordrhein-Westfalen sehen die politische Zukunft des CDU-Spitzenkandidaten Norbert Röttgen in Berlin.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Info im Auftrag von "Handelsblatt-Online". Demnach sind 61 Prozent der Befragten der Meinung, dass eine Wahlschlappe "keine Konsequenzen für sein Amt als Bundesumweltminister" habe. Nur 36 Prozent der Befragten sehen seine Zukunft dann als gefährdet an.

Selbst die Mehrheit der CDU-Wähler (73 Prozent) glaubt weiter an eine politische Zukunft für Röttgen in der Hauptstadt. Auch die Wähler der anderen Parteien sind überzeugt, dass es für einen Wahlverlierer Röttgen in Berlin weitergehen wird – mit Ausnahme der Linkspartei-Anhänger. Die sind der Umfrage zufolge zu 57 Prozent der Ansicht, dass die politische Karriere des CDU-Politikers am Wahltag beendet sein wird.

Dass die NRW-Wähler für Röttgen in Düsseldorf keine Zukunft sehen, zumindest nicht in der Rolle des Regierungschefs, zeigt auch der direkte Vergleich mit Hannelore Kraft. Der Abstand zwischen der SPD-Politikerin und dem CDU-Mann ist deutlich. Könnte man den Ministerpräsidenten direkt wählen, würden sich 53 Prozent (Vormonat: 49 Prozent) der Befragten für Kraft entscheiden.

Das sagen sogar immerhin noch 16 Prozent der CDU-Wähler. Für Konkurrent Röttgen sprechen sich nur 22 Prozent der Befragten Bürger in NRW (Vormonat 21 Prozent) aus. Trotz ihrer guten Werte sehen 58 Prozent der Befragten Kraft aber nicht als aussichtsreiche Kanzlerkandidatin der Sozialdemokraten.

"Das ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass die große Mehrheit sie nicht als Landesmutter verlieren möchte", analysiert Info-Chef Holger Liljeberg. Auch für die SPD-Wähler (53 Prozent) käme sie als Herausforderin von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eher nicht in Frage, während die Grünen-Wähler (58 Prozent) in Kraft mehrheitlich die richtige Kanzlerkandidatin sehen. Auch einem anderen Bundespolitiker könnte die NRW-Wahl zum Verhängnis werden – dem Wirtschaftsminister und Vizekanzler Philipp Rösler. Gelingt es dem NRW-Wahlkämpfer der Liberalen Christian Lindner nicht, im Sog des Wahlerfolges in Schleswig-Holstein seine Partei über die Fünf-Prozent-Hürde zu hieven, dann wird es nach Einschätzung Liljebergs für Rösler "sehr eng" als Parteivorsitzender der FDP. Der Umfrage zufolge sind 79 Prozent der Befragten in NRW der Meinung, dass Rösler nicht länger zu halten sei, wenn die FDP den Wiedereinzug in den Landtag verpasse. Für die Umfrage wurden vom 03. bis 5. Mai 2012 1.007 repräsentativ ausgesuchte Bürger in Nordrhein-Westfalen befragt. Sie fand vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 6. Mai statt, bei der die FDP mit 8,2 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag schaffte.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.05.2012

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