Umfrage: Nur 18 Prozent halten Gabriel für aussichtsreichsten SPD-Kanzlerkandidaten

Nur ein Bruchteil der Deutschen glaubt laut einer Umfrage, dass SPD-Chef Sigmar Gabriel der aussichtsreichste Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten bei der nächsten Bundestagswahl wäre: Nach einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der "Welt am Sonntag" räumen ihm lediglich 18 Prozent der Befragten die besten Chancen ein, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu besiegen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Für Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprechen sich 40 Prozent aus. Noch geringere Aussichten als Gabriel werden dem Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz (acht Prozent), EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (sechs Prozent) und Arbeitsministerin Andrea Nahles (drei Prozent) zugeschrieben. Infatest dimap befragte vom 31. März bis zum 1. April 2015 rund 1.000 Bundesbürger nach den Chancen dieser fünf Sozialdemokraten.

Unter den SPD-Anhängern bietet sich ein ähnliches Bild: 23 Prozent halten Gabriel für den aussichtsreichsten Merkel-Herausforderer, 45 Prozent glauben an Steinmeier. Scholz und Schulz kommen auf jeweils neun Prozent, für Nahles spricht sich nur jeder hundertste Wähler der Sozialdemokraten aus. Im Lager des Koalitionspartners Union schätzen ebenfalls 45 Prozent den Außenminister, der bei der Bundestagswahl 2009 als Kanzlerkandidat nur 23 Prozent holte, als gefährlichsten Merkel-Herausforderer für die Wahl 2017 ein.

16 Prozent votieren für Gabriel. Den größten Vorsprung hat Steinmeier unter den Anhängern des grünen Wunschpartners der Sozialdemokraten: 63 Prozent der Grünen-Anhänger sprechen sich für ihn aus, während Gabriel (zwölf Prozent) nur knapp vor Scholz (elf Prozent) liegt. Den geringsten Rückstand hat der SPD-Vorsitzende im Lager der Linkspartei, wo er von 20 Prozent favorisiert wird.

Steinmeier, auch Architekt der Reformagenda 2010, erreicht bei den Linke-Wählern 31 Prozent. Frauen (15 Prozent) trauen Gabriel laut Infratest dimap weniger zu als Männer (20 Prozent), bei Steinmeier ist es umgekehrt. 42 Prozent der weiblichen Wähler halten es für möglich, dass der Außenminister als Kanzlerkandidat gegen Merkel gewinnt, bei den Männern sind es 38 Prozent.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.04.2015

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