Umfrage: Veteranenpolitik erreicht Deutsche nicht

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Öffentlichkeit mit seinem Schwerpunktthema der Veteranenpolitik bisher nicht erreicht.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf eine Umfrage des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr berichtet, haben 71 Prozent der Deutschen von der Diskussion über Veteranen in der Bundeswehr noch nichts gehört. 44 Prozent der Befragten lehnen einen Veteranentag ab, wie ihn de Maizière vorgeschlagen hat. Fast drei Viertel der Deutschen (73 Prozent) befürworten einen Tag der Bundeswehr, an dem auch Veteranen geehrt werden.

Gut ein Viertel der Deutschen (26 Prozent) fürchtet, dass mit einer Veteranenpolitik die Gesellschaft militarisiert werden könnte. Auch bei der Definition eines Veteranen stimmt die Ansicht der Mehrheit der Deutschen nicht mit der des Ministers überein. 57 Prozent der Befragten befürworten, dass alle ehemaligen Soldaten als Veteranen bezeichnet werden sollen.

De Maizière hatte eine Einschränkung auf ehemalige "Soldaten mit Einsatzbezug" vorgeschlagen. Wenn der Auslandseinsatz als entscheidendes Kriterium für die Zugehörigkeit zu Veteranen gelten sollte, wollen zwei Drittel der Deutschen auch Polizisten und Entwicklungshelfer mit Auslandsmission dazugerechnet wissen. Insgesamt kommt das Bundeswehr-Institut laut "Focus" zu dem Ergebnis: "Mit dem Begriff `Veteran` werden überwiegend antiquierte Vorstellungen von altgedienten Soldaten verbunden, die mit dem Bild von einer modernen Bundeswehr kaum in Einklang zu bringen sind."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.11.2012

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