Umfrage: Viele Deutsche bei Pflegequalität verunsichert

Viele Bürger sind verunsichert, ob wirklich alle Menschen in deutschen Pflegeeinrichtungen qualitativ gut versorgt werden: Einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) zufolge glauben über zwei Drittel der Befragten (70 Prozent), dass die Pflegequalität von Einrichtung zu Einrichtung stark variiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Von denjenigen, die vermuten, dass häufig erhebliche Mängel in der Qualität professioneller Pflegeangebote vorkommen, macht die große Mehrheit (71 Prozent) fehlendes Personal und daraus resultierende Arbeitsüberlastung als Hauptursache für Missstände verantwortlich. Die Einschätzung von stark unterschiedlichen Versorgungsqualitäten mag dazu beitragen, dass es für fast alle Deutschen (96 Prozent) sehr wichtig ist, im Bedarfsfall verlässliche Informationen über die Qualität von professionellen Pflegeangeboten zu bekommen. Trotzdem würden sich derzeit offenbar nur sehr wenige Befragte bei der Auswahl einer ambulanten oder stationären Einrichtung gerne auf offizielle Bewertungen (fünf Prozent) stützen wollen - also auch nicht auf die sogenannten Pflegenoten, die eingeführt wurden, um Verbrauchern bei der Beurteilung der Pflegequalität verlässlich zu helfen.

Doch von denjenigen, die Pflegenoten kennen, meint weniger als ein Viertel (22 Prozent), dass Noten verlässliche Informationen über die Pflegequalität bieten. Jeder Zweite aus dieser Gruppe hält notenbasierte Bewertungen im Bereich Pflege generell für ungeeignet. "Transparenzversprechen dürfen keine Mogelpackung sein", sagte der ZQP-Vorsitzende Ralf Suhr.

"Der derzeit laufende Reformprozess ist eine Chance, nun ein belastbares Bewertungs- und Darstellungssystem zu liefern. Es ist zugleich eine Pflicht, den Nutzern aber auch den Erbringern von Pflegeleistungen aus einer Vertrauenskrise in das Transparenzsystem zu helfen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.04.2016

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