Umweltministerin setzt auf kleine Klimaschutz-Projekte

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) setzt in ihrem angekündigten Sofortprogramm zum Klimaschutz auf kleine Veränderungen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich will mehr Anreize auch für kleine Projekte setzen", sagte die Ministerin in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus". Dafür müssten alle Bereiche ihren Beitrag leisten: Gebäude, Landwirtschaft und Verkehr. So solle etwa die Teilsanierung von Gebäuden stärker gefördert werden als bisher.

"Es muss nicht immer die teure Komplettsanierung sein", sagte Hendricks. "Auch Teilsanierungen bringen viel fürs Klima." Wenn ein Hausbesitzer in einen modernen Heizkessel investiere, sei das bereits ein wichtiger Beitrag.

Gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) werde sie auch die Düngeverordnung überprüfen, so Hendricks zu "Focus". "Durch effizientere Düngung können Treibhausgase eingespart werden, durch neue Fütterungstechniken ebenfalls." Weitere Einsparpotenziale sieht Hendricks im Handel und bei Dienstleistungen "vom Friseur-Salon bis zu Rechenzentren und Verwaltungen": "Bei allen lässt sich Energie einsparen, hier macht die Masse den Klima-Effekt", sagte die Ministerin.

Berechnungen des Umweltministeriums zufolge wird Deutschland ohne stärkere Bemühungen zum Klimaschutz bis 2020 etwa 33 Prozent weniger CO2 ausstoßen als 1990. Im deutschen Klimaziel festgeschrieben ist aber eine Reduzierung der Emissionen um 40 Prozent. Hendricks hat deshalb ein Sofortprogramm angekündigt und will noch vor Ostern Leitlinien vorlegen. Zusätzliches Geld hat sie nicht zur Verfügung: "Jetzt geht es um Maßnahmen, die den Bundeshaushalt nichts kosten."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.04.2014

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