Unfallstelle in Hordorf komplett geräumt

Nach dem schweren Zugunglück in Hordorf bei Magdeburg ist die Unfallstelle am Montag komplett beräumt worden.

Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) - Auch die kriminaltechnischen Arbeiten der Polizei vor Ort wurden abgeschlossen, teilte die Polizei mit. Der Personenzug wurde unter Einsatz schwerer Technik teilweise zerlegt und zur weiteren Untersuchung abtransportiert. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg leitete gegen den 41-jährigen Lokführer des Güterzuges ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachtes der fahrlässigen Tötung, der fahrlässigen Körperverletzung und der Gefährdung des Bahnverkehrs ein.

Der Anfangsverdacht stütze sich unter anderem auf die Aussage eines Zeugen und stelle darauf ab, dass der Lokführer möglicherweise ein Haltesignal überfahren haben könnte, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Nähere Angaben zum Zeugen und zum Inhalt seiner Aussage könnten aus "ermittlungstaktischen Gründen" zunächst nicht gemacht werden. Für das weitere Verfahren wurde eine gemeinsame Ermittlungsgruppe zwischen Landes- und Bundespolizei unter dem Namen "Hex" gebildet.

Von den insgesamt 23 verletzten Personen die zwischenzeitlich identifiziert werden konnten, wurden 13 nach medizinischer Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen. Weitere zehn Personen verbleiben in den Krankenhäusern zur Behandlung, zwei Personen davon sind schwerstverletzt. Bei den verletzten ausländischen Personen handelt es sich um zwei georgische, eine portugiesische und eine brasilianische Staatsangehörige.

Von den zehn getöteten Personen konnten bislang nur zwei Personen zweifelsfrei identifiziert werden. Bei diesen beiden Personen handelt es sich um einen 63-Jährigen sowie um einen 74-Jährigen. Die Identifizierung der noch acht unbekannten Toten gestaltet sich nach Polizeiangaben schwierig.

Die Auswertung der sichergestellten Fahrtenschreiber beider Züge dauert noch an. Wann die Bahnstrecke für den Verkehr wieder freigegeben wird, steht noch nicht fest. Hier müssen durch die Deutsche Bahn zuerst alle Schäden aufgenommen und anschließend behoben werden. Bis dahin ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.01.2011

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