Ungarn: Dorf wegen Giftschlamm komplett evakuiert

Die von einer Giftschlammlawine überschwemmte westungarische Ortschaft Kolontar ist vollständig geräumt worden.

Budapest (dts Nachrichtenagentur) - Örtlichen Medienberichten zufolge werde das Dorf von einer erneuten Überschwemmung bedroht. Im Auffangbecken der betroffenen Fabrik seien erneute Risse entdeckt worden und man befürchte, dass die Wände komplett einzustürzen drohen, hieß es vom regionalen Katastrophenschutz am Samstag. Auch in der nahegelegenen Kleinstadt Devecser bereite man sich derzeit ebenfalls auf eine Evakuierung vor.

Die 800 Bewohner von Kolontar seien indes in die nahegelegene Stadt Ajka verbracht worden. Am Montag war in der Nähe der Ortschaft Kolontar das Auffangbecken einer Aluminiumfabrik gebrochen, 600.000 bis 700.000 Kubikmeter roter Bauxit-Schlamm waren ausgetreten und in die umliegenden Dörfer geflossen. Sieben Menschen kamen ums Leben, rund 150 weitere wurden verletzt.

Der Vorfall gilt als die größte Naturkatastrophe in Ungarn seit Menschengedenken, die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich Monate dauern.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.10.2010

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