Uni Bayreuth: Guttenberg täuschte vorsätzlich

Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat nach Ansicht der Universität Bayreuth bei der Verfassung seiner Doktorarbeit vorsätzlich getäuscht.

Bayreuth (dts Nachrichtenagentur) - Die Alma Mater des ehemaligen Ministers gab am Freitag die Ergebnisse der Untersuchung des Vorfalls bekannt. "Nach eingehender Würdigung der gegen seine Dissertationsschrift erhobenen Vorwürfe stellt die Kommission fest, dass Herr Freiherr zu Guttenberg die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht hat", hieß es darin. Belege in Form von verwendeten und nicht gekennzeichneten fremden Texten fänden sich über die gesamte Arbeit verteilt.

Der vollständige Bericht der Selbstkontrollkommission der Universität soll am kommenden Mittwoch veröffentlicht werden. Mitte Februar waren erste Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg laut geworden. Der Ex-Minister hatte die Anschuldigungen zunächst als "abstrus" zurückgewiesen.

Eine Woche nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe und heftigem Protest seitens der Öffentlichkeit erkannte die Universität Bayreuth Guttenberg den Doktortitel ab, weitere sieben Tage später trat der damalige Verteidigungsminister zurück. Unterdessen liegen mehr als 100 Anzeigen wegen Urheberrechtsverstoßes gegen Guttenberg vor. Die Staatsanwaltschaft Hof prüft derzeit ein Ermittlungsverfahren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.05.2011

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