VW will Zehntausende neue Jobs schaffen

Der Autokonzern Volkswagen will bis 2018 die Beschäftigtenzahl von derzeit rund 550.000 auf gut 600.000 Mitarbeiter erhöhen: Allerdings werden die meisten davon nicht in der Heimatregion arbeiten.

Wolfsburg (dts Nachrichtenagentur) - "Angesichts der Absatzkrise in Europa müssen wir bei den Einstellungen genau darauf achten, wo wir uns personell verstärken", sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). "Volkswagen wächst und stellt deshalb weiter in der Produktion ein, aber weniger in Europa, sondern stärker in China", so der Betriebsratschef, der im Präsidium des VW-Aufsichtsrats sitzt. Bereits heute arbeitet mit fast 300.000 Beschäftigten die Mehrheit der Belegschaft des Konzerns im Ausland – gut die Hälfte davon ist außerhalb Europas im Einsatz.

Eine Folge der Internationalisierung ist die Ausweitung der deutschen Mitbestimmung auf davon bisher unberührte Regionen. "Bei VW ist die Kultur der Mitbestimmung ein Erfolgsfaktor", so der Betriebsratschef. Weltweit gebe es an allen Standorten im Konzern Modelle der Interessenvertretung der Beschäftigten auf Basis nationaler Rahmenbedingungen.

"Auch für den Standort Chattanooga arbeiten wir an einem solchen Modell der Mitbestimmung", sagte Osterloh mit Blick auf das 2011 eröffnete Werk in Tennessee, im Süden der USA. Osterloh steht seit Juni 2005 an der Spitze des Betriebsrats. Im März 2014 tritt er wohl zum letzten Mal bei der Betriebsratswahl an.

Der 56-Jährige muss dann in der neuen Amtszeit bis 2018 die Weichen für einen geordneten Generationswechsel stellen. Mit seinem neuen Stellvertreter Stephan Wolf, der zehn Jahre jünger ist als er, läuft sich ein Anwärter auf die Nachfolge warm. "Stephan Wolf und ich sind ein gutes Tandem", sagte Osterloh.

Über den Vorsitz entscheiden die 65 Betriebsräte in Wolfsburg. Bei Volkswagen soll der Betriebsrat perspektivisch nicht nur jünger, sondern auch weiblicher werden. Von den 65 Mitgliedern des Gremiums sind 15 weiblich. "Mittelfristig wünsche ich mir, dass der Anteil von Frauen noch stärker zunimmt", sagte Osterloh. "Das gilt auch für die Spitze des Betriebsrates."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.04.2013

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